950 Jahre Lockhausen

Das Dorf sind wir!

„Ihr seid die Gäste und Gastgeber zugleich“, machte Thomas Uhlen, der das Fest zusammen mit Alina Wegner moderierte, den Lockhausern klar. Die sollten sich an diesem Abend vor allem gut unterhalten und ein bisschen in Erinnerungen schwelgen können – wie bei einer ganz normalen Geburtstagsfeier. Nur dass das Geburtstagskind in diesem Fall eben stattliche 950 Jahre alt geworden war. „Und das sieht man euch noch nicht einmal an“, stellte Ministerpräsident Weil in einem kurzen Videogrußwort zur Erheiterung des ganzen Saals fest.


Lebendig und geschichtsbewusst


Tatsächlich: Lockhausen präsentierte sich als Ortschaft, die voll im Saft und auf kräftigen Wurzeln steht, lebendig und geschichtsbewusst zugleich. Das war der rote Faden, der sich durch die ganze Veranstaltung zog. Für den musikalischen Rahmen war dabei einerseits das Bläserensemble „Lockhausen Brass“ zuständig, andererseits die Festgäste selbst, die zur Drehorgelbegleitung von Klaus Dittmann mehrere Lieder sangen.

Und zwar nicht irgendwelche Lieder, sondern vor allem das selbst verfasste „Auf die Nachbarschaft“, in dem all das, was Lockhausen und Harpenfeld ausmacht, zusammengefasst ist. Kernaussage: „Starke Frauen, starke Kerle – wir sind stolz: Bad Essens Perle, auf all das, was wir geschafft, hebt das Glas auf die Nachbarschaft!“


40 Jahre Marmeladenbude


Und das taten sie, die Lockhauser und Harpenfelder, besonders gern mit 50 Litern Freibier, die eine Brauerei aus dem Nachbarkreis zum Geburtstag spendiert hatte, und leckeren Likören aus der Marmeladenbude, die in diesem Jahr selbst ein kleines Jubiläum zu feiern hatte: 40 Jahre Marmeladenbude. Also ließen Sabine Albrecht-Brockmann und Petra Lübker – beide auch schon seit 15 Jahren dabei – immer wieder neue Pinnchen-Tabletts mit Rotwein- und Rhabarberlikör, Holunderblüten- und Holunder-Rum-Likör herumgehen, die gern verkostet wurden.

Auf der Bühne nahmen währenddessen Talkrunden in wechselnder Besetzung auf dem roten Sofa Platz: Die Hausherren Philip und Viktoria von dem Bussche und der langjährige Ortsbürgermeister Jürgen Frieler. Eine Politikerrunde mit den beiden Ortsbürgermeistern Manfred Leinker und Wolfgang Kirstein-Bloem, den beiden Bundestagsabgeordneten Filiz Polat und André Berghegger und Gemeindebürgermeister Timo Natemeyer, der schwärmte: „So ein Abend wie hier könnte auch gleich im Fernsehen übertragen werden“. Und schließlich gab es eine dritte Runde mit Elisabeth Paul, Jürgen Bormann, Udo Hörsemann und Erhard Klausmeyer, in der es um die Vereine und das Alltagsleben zwischen Kirche und Kneipe ging.


Weltgeschichte in Reimform


Ein weiteres Thema, das an diesem Abend nicht vergessen wurde, war „Zugezogene und Weggezogene“. So berichtete Eberhard Splete über einen Vorfahren, der nach Amerika ausgewandert war. Und dann war da noch Klaus Teschke, der gemütlich im Lehnstuhl saß und in Reimform die große Weltgeschichte Revue passieren ließ, die Lockhausen mal hautnah, mal weniger dicht streifte. Das Fazit, das er aus diesem Rückblick zog: Immer schön locker und friedlich bleiben. „Dann könnten wir bei solchem Streben 950 Jahre weiterleben“.

Effektvoller Abschluss des ersten Teils des Jubiläumsabends, bevor die Band „Next Chapter“ übernahm, war Nikolas Grubes Feuerwerk über den Ippenburger Gärten, das für viele gutnachbarschaftliche „Ohs“ und „Ahs“ sorgte – o wie in Lockhausen, a wie in Harpenfeld.


Quelle: https://www.noz.de/wittlager-kreisblatt